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Meine Eindrücke über meine Hospitationstage
an der Ludwig-Erhard-Schule-Karlsruhe

Ich heiße Isabelle Busset und bin Deutschlehrerin am Lycée Albert Schweitzer in Mulhouse, im Elsaß. Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Hospitationsprogramms habe ich Frau Anne Deissler, Oberstudienrätin, kennen gelernt, die Deutsch und Französisch an zwei Berufsschulen in Karlsruhe unterrichtet.

Ziel dieses Lehrkräfteaustausches war es, uns beiden einen Einblick in das jeweilige Schulsystem und in die pädagogischen Praktiken der LehrerInnen unseres Nachbarlandes zu gewähren.

Während dieser Woche vom 26.02 bis 01.03.2024 konnte ich an zwei Tagen bei verschiedenen Lehrkräften der LES im Deutsch - und Französisch-Unterricht hospitieren.

Was mir als Erstes aufgefallen ist, ist die geringe Anzahl der SchülerInnen in den Klassen, was den LehrerInnen ermöglicht, sie leichter in Gruppen arbeiten zu lassen. An den französischen Gymnasien zählen die meisten Klassen 35, bzw. 36 Schüler pro Klasse und daher ist es viel umständlicher, Gruppenarbeit durchzuführen. Ich war erstaunt, wie gut die Schülerinnen sich am Unterricht beteiligt und mitgemacht haben.

Der zweite Punkt, bei dem ich einen wesentlichen Unterschied beobachtet habe, ist der Einsatz der Tablets und der Handys im Unterricht. Die deutschen KollegInnen gehen anscheinend viel lockerer damit um, als die LehrerInnen in Frankreich. Obwohl alle ZehnklässlerInnen am Anfang des Schuljahres von unseren Landesbehörden einen Laptop geschenkt bekommen, sind wir immer noch sehr misstrauisch den neuen Technologien gegenüber, und die Laptops bleiben meistens in den Schultaschen.

Die disziplinarischen Regeln sind auch ganz anders. Die deutschen SchülerInnen dürfen mitten im Unterricht einfach aufstehen und das Klassenzimmer verlassen, ohne die LehrerInnen um Erlaubnis zu bitten. Das wäre bei uns unvorstellbar. Die SchülerInnen dürfen nicht zu spät kommen und während des Unterrichts nicht zur Toilette gehen.

Ich hätte über diese Hospitationswoche noch viel zu schreiben, aber was ich vor allem in Erinnerung behalten will, ist der nette Empfang von den Kollegen, die es mir erlaubt haben, bei ihnen zu hospitieren.

Nochmals, herzlichen Dank an sie und an meine liebe Kollegin, Anne Deissler, die zum Erfolg meines Aufenthaltes beigetragen hat.

Isabelle Busset